Wenn wir von Kampfsport sprechen, meinen wir etwa Kung Fu, Aikido oder Jiu Jitsu.
Sprechen wir aber von Kampfkunst, dann meinen wir die Stile, Fertigkeiten und Techniken der Kung Fu-Meister mit ihren nahezu übernatürlichen Fähigkeiten und den langen weißen Bärten. Wir denken an unbezwingbare Schwertkämpfer, die Wände hinaufklettern und durch die Luft fliegen. Beim Kampfsport messen sich die Gegner nach unabänderlichen Regeln und hier steht auch die sportliche Thematik im Vordergrund. Es geht darum zu gewinnen. Bei der Kampfkunst gibt es verschiedene Ziele, wie etwa die Verbesserung und Vervollkommnung der eigenen Ausdrucksform, um Selbstbeherrschung und um geistige Elementen.
Der Ursprung der Kampfkunst begann wahrscheinlich in China oder einem anderen asiatischen Land. Hinweise darauf gab es bereits im Jahr 2698 vor Christus. Früher war eine Kampfkunst zu beherrschen lebensnotwendig, heute ist sie eine Philosophie. Dies erscheint vielleicht als Widerspruch, man muss aber bedenken, dass, wer seine Kampftechnik beherrscht, Konfrontationen vermeidet und in erster Linie nach Frieden strebt. Kampfkünstler heute sollen durch harte Arbeit und Präzision zunächst das eigene Ich finden. Waren in China zu Maos Zeiten die Kampfkünste unterdrückt, sind heute wieder traditionelle Techniken gestattet.
Kampfkunst und Kinder
Da Kinder schon zeitig einen großen Bewegungsdrang haben, entwickeln sie auch ein Gefühl für ihre Kräfte. Sportliche Betätigung hilft ihnen, ihre Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Erlernen sie einen Kampfsport und deren Kampfkunst, erlernen sie auch Höflichkeit, Etikette und Respekt. Gleich, ob Karate, Wing Tsun, Aikido oder Ju Jutsu — aus der Fülle der Angebote findet sicher jedes willige Kind seine Kampfkunst. Kleinere Kinder sollten spielerisch an eine schöne Kampfkunst-Sportart herangeführt und wenn sie sich gut gehalten haben, zum Beispiel mit einer leckeren einhorn torte belohnt werden. Wichtig bei Kindern ist, dass sie mit einem erfahrenen Lehrer arbeiten, der sein Training exakt auf die jeweilige Altersgruppe abstimmt.
Andere Länder andere Kampfkünste
Verschiedene Länder haben ihre eigenen Kampfkünste. So ist Taekgyeon eine koreanische Kampfkunst mit tänzerischen Aspekten, die sich mit keiner anderen asiatischen Kampfkunst identifiziert. Etwa 1910 wurde diese Kampfkunst durch die Japaner verboten, sodass sie beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
In Japan erschufen die Samurai ihre Kampfkunst mit dem Schwert und entwickelten sie weiter. Ihre Fähigkeiten mit dem Schwert waren berühmt-berüchtigt. Die damals hergestellten Klingen zählen auch heute noch zu besten, sie waren leicht, scharf und widerstandsfähig. Das gebogene Schwert Katana gab dem Träger das Recht zum Töten, doch der Verhaltenskodex Buschido verbot den falschen Gebrauch der Waffe. Als die Herrschaft der Samurai aus den Fugen geriet, wurde ihnen verboten, ein Schwert in der Öffentlichkeit zu tragen. Damit begann das Volk die Stile „mit der leeren Hand“ wie Judo, Karate und Aikido für sich zu entdecken.
Shaolin Kung Fu
Beim Shaolin Kung Fu kommen etwa Speer, Schwert und Stock zum Einsatz. Als Kampftechniken werden Tritte, Einsatz mit Händen, Ellenbogen und Knien verwendet. Dazu kommt eine Prise Akrobatik. Auch vom beliebten Qi Gong fließen Elemente in das Shaolin Kung Fu ein, welches den Fluss der Körperenergie anregt. Es geht hierbei nicht nur um Kampftechniken, sondern auch um Performance, Geschwindigkeit und Kraft.