In Russland gibt es keine echte Kampfkunst in dem Sinn, doch werden verschiedene Kampfstile als Sport ausgeübt. Dazu gehören die beiden Kampfsportarten Sambo und Stenka.
Sambo
Seine Wurzeln hat Sambo im japanischen Judo und fügt noch Komponenten europäischer Ringkämpfe dazu. 1923 wurde Sambo vom sowjetischen Militär ins Leben gerufen. Man verfolgte dabei das Ziel, die Nahkampfausbildung der Soldaten zu verbessern. Im Jahr 1938 wurde dieser Kampfstil auch als Kampfsport von der Sowjetunion offiziell anerkannt. Der Begriff Sambo ist eine Wortzusammensetzung in der russischen Sprache und bedeutet Selbstverteidigung ohne Waffen.
Stenka
Diese Kampfsportart wird als einzige im Team betrieben. Die Kämpfer prallen dabei wie zwei Wände aufeinander. Daher stammt auch der Name, denn Stenka heißt auf Deutsch Wand oder Wall. Die Geschichte dieser Kampfkunst geht allerdings über ein Jahrtausend zurück. Stenka wurde schon im alten Zentraleuropa angewandt, geriet aber allmählich in Vergessenheit. Nur in Russland galt dieser Kampfstil lange Zeit als Volkssport. Heute wird er als Schulsport angeboten, ebenso wie in manchen Schulen Japans. Stenka wird in den meisten Staaten der ehemaligen Sowjetunion gekämpft. Außerhalb Russlands gibt es auch einige Sportschulen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, welche diese Kampfkunst lehren.