Sowohl in Nord- als auch in Südamerika gibt es einige interessante Kampfkünste. Manche davon dienen ausschließlich sportlichen Zwecken oder als sportliche Show.
Kampfkünste Nordamerikas
In Kanada dominiert die Kampfkunst Okichitaw. Sie ist eine indianische Form der Selbstverteidigung, die von den Cree-Indianern entwickelt wurde. Krieger, die sich im Kampf bewährt hatten, wurden mit dem Ehrentitel Okichitaw ausgezeichnet. Bei dieser Form der Kampftechnik werden Waffen wie Messer oder Keulen verwendet. Außerdem lernen die Kämpfer, wie man mit dem Tomahawk umgeht, und es werden dabei spezielle Wurftechniken erlernt.
In den USA gibt es eine Kampfkunst, die sich Jailhouse-Rock oder kurz JHR nennt. Der Name ist auf den Umstand zurückzuführen, dass diese Kampftechnik vor allem von schwarzen Häftlingen, die Mitglieder von Straßengangs waren, praktiziert wurde. Diese Kampfkunst wird in verschiedenen und recht vielfältigen Varianten ausgeübt und unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat.
Südamerikanische Kampfarten
Zu diesen Kampfkünsten zählen Batuque, Capoeira, Luta, Quarupe, Vale Tudo oder Maculele. Batuque, Maculele und Capoeira sind keine Kampfkünste im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr Kampftänze. Ersterer stammt aus dem afrikanischen Raum. Als Kampfart zeichnet er sich dadurch aus, dass die Gegner versuchen, sich gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen und auf den Boden zu werfen. Capoeira hat ebenfalls afrikanische Wurzeln und wird oft auf den Zebratanz der Bantuvölker zurückgeführt. Gerungen wird in der sogenannten Roda, einer kreisförmigen Fläche, ähnlich wie beim Ringen. Dazu wird jedoch Musik gespielt und der Kampf animiert die Zuschauer zum Tanzen. Capoeira ist somit zugleich ein gesellschaftliches Erlebnis. Kunstvolle Tritte und Schläge sowie akrobatische Körperbewegungen zeichnen diesen Kampfstil aus.
Die Kampfarten Luta do Bode und Luta Livre sind brasilianische Kampfkünste. Luta do Bode stammt aus dem 19. Jahrhundert und war auch unter der Bezeichnung „Ziegenkampf“ bekannt. Der Name bezieht sich auf die Kampftechnik, die ausschließlich mit den Köpfen durchgeführt wird.
Luta Livre hingegen ist eine brasilianische Kampfsportart. Sie wird bei Bewerben der Mixed Martial Arts durchgeführt. Der Name bedeutet „freier Kampf“ und folgt im Wesentlichen auch den Regeln des Wrestlings. Im Jahr 1995 wurde diese Kampfkunst auch nach Deutschland gebracht, wo sie sich zunehmender Beliebtheit erfreut.
Quarupe ist eine indianische Kampfkunst. Sie wurde von den Xingu-Indianern ins Leben gerufen. Dabei kämpfen zwei Kontrahenten gegeneinander und versuchen dabei, die Kniekehle des anderen zu berühren.
Der portugiesische Name der Kampfsport Vale Tudo heißt wörtlich übersetzt „alles geht“. Aus dieser Kampfsportart hat sich auch der Free Fight entwickelt. Bei diesem Kampf sind auch Kopfstöße sowie der Einsatz der Ellbogen erlaubt.