Die Kunst des Kämpfens ist so alt wie die Menschheit. In jeder Hochkultur spielen die Kampfkunst und die Kunst des Krieges eine entscheidende Rolle. Sie bildeten die Grundlage für die Errichtung von Reichen und dienten als Instrument zur Selbstverteidigung. Der große chinesische Feldherr Sunzu schrieb. „Im Krieg bereite Dich auf den Frieden vor, im Frieden bereite Dich auf den Krieg vor!“
Entwicklung der Kampftechniken
Kampftechniken unterscheiden sich von Kontinent zu Kontinent. In Asien bevorzugte man zumeist Kampfstile, die ohne Waffen geführt wurden, während man sich in Europa vorwiegend mit Waffen verteidigte. Erste Hinweise auf waffenlose Kampfkünste gibt es aus dem alten Ägypten, aus Babylonien und aus dem alten Griechenland. Im alten Rom propagierte man die Gladiatorenkämpfe, die teilweise mit und teilweise auch ohne Bewaffnung durchgeführt wurden. Dort hatte die Kampfkunst bereits den Status eines Kampfsports. Viel zur Entwicklung der Kampfkünste haben philosophische Strömungen beigetragen. Vor allem im asiatischen Raum, wo der Buddhismus, der Konfuzianismus oder der Taoismus vorherrschten und das Tragen von Waffen verboten war, wurden waffenlose Kampfstile entwickelt. Auch verloren die Kampfstile allmählich an militärischer Bedeutung. Hauptsächlich in Europa, wo relativ rasch neue Waffen erfunden wurden, war das Kämpfen mit dem Körper schnell in Vergessenheit geraten.
Im 20. Jahrhundert wurden auch bei uns einige dieser alten Techniken zur Selbstverteidigung wiederentdeckt und fanden Einzug in den sportlichen Bereich. Zahlreiche Turniere beschäftigen sich mit fernöstlichen Kampfstilen, wie Judo oder Karate. Zudem sind einige dieser Techniken sogar zu olympischen Disziplinen erhoben worden.
Der Kampfsport in Europa
Während man in Asien Kampfkünste in erster Linie für die Erziehung, die Selbstverteidigung und die Festigung der Geisteshaltung einsetzte, spielten in Europa die Kampftechniken vor allem in der Kriegskunst eine wichtige Rolle. Aber auch als Sport wurden sie schon seit langer Zeit betrieben. Um 700 vor Christus waren Kampftechniken bereits Teil der olympischen Disziplinen. Federführend dabei waren die alten Griechen und das Römische Reich.
Bei den Germanen dominierten jedoch Kampftechniken mit von Waffen. Vor allem Degen und Schwerter wurden im Zweikampf eingesetzt. Sie spielten sowohl in der Kriegsführung eine Rolle als auch bei sportlichen Auseinandersetzungen, wie beispielsweise den bekannten Ritterturnieren.
Oft wird China als Wiege der Kampfkünste betrachtet. Historisch belegt ist jedenfalls die Tatsache, dass es Handelsrouten gab, die von China über Indien bis nach Europa führten. Dabei wurden auch Erfahrungen ausgetauscht und wahrscheinlich wurde so die chinesische Kampfkunst auch nach Europa importiert.
In der heutigen Zeit existieren nicht nur die reinen fernöstlichen Kampfkünste, sondern es haben sich auch einige Mischtechniken herauskristallisiert, die in den verschiedensten Kampfsportschulen unterrichtet werden. In erster Linie dienen diese Techniken zur Selbstverteidigung. Aber auch im militärischen Bereich werden Kampftechniken noch immer unterstützt und sollen Soldaten für den Nahkampf im Kriegsfall rüsten. Aufgrund der modernen Waffentechnologie spielt der Kampf Mann gegen Mann aber kaum noch eine Rolle.